Sozialer Wohnungsbau

Gegen eine städtische Sozialbau GmbH

Muss es die Stadt selber machen oder stehen auch private Unternehmen bereit? Große Gegensätze zwischen der Stadtverwaltung und einer Mehrheit des Gemeinderats in Villingen-Schwenningen über den Weg zum sozialen Wohnungsbau. Denn das Rathaus sieht keine Chancen, das ehrgeizige Nutzungskonzept im ehemaligen Kasernengelände Mangin mit freien Unternehmen zu verwirklichen.

Es geht um insgesamt 680 Wohnungen, die auf dem Konversionsareal in Villingen gebaut werden sollen. 126 davon als reine Sozialwohnungen mit um 30 Prozent reduzierten Mietpreisen. Mit dem Versprechen, dies zu realisieren, hat die Stadt von der Bundesimmobilienanstalt Bima die Grundstücke 3,15 Millionen Euro billiger bekommen. Der Haken an dem Geschäft: Bis 2026 müssen die Sozialwohnungen fertig sein, sonst will der Staat sein Geld zurück. Es pressiert also und deshalb wollte die Stadt mit einer eigenen GmbH schneller sein und das bauen, was Private ihrer Ansicht nach nicht können.

Sympathien dafür gab es von den Freien Wählern und die SPD warb für diesen sozialisierten Weg, der für den Anfang rund 20 Millionen Euro kosten soll. Breite Ablehnung kam aber von den anderen Fraktionen und so stimmte eine große Mehrheit für die Fortführung des Projekts über eine Ausschreibung und damit auch dagegen, das große Wohnungsbauprojekt einer städtischen Sozialbau GmbH zu übertragen, die vorher erst noch gegründet werden müsste.

Wie geht's jetzt weiter? Die Stadtverwaltung muss nun die europaweite Ausschreibung vorbereiten. Der beste Bieter soll dann den Auftrag erhalten, das Konzept auf dem alten Kasernengelände in die Wirklichkeit umzusetzen. Wenn die Befürchtungen der Stadt eintreten, dass sich zu den gestellten Bedingungen kein privater Investor findet, dann kommt das Thema städtische Sozialbau GmbH wieder auf den Tisch.